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Virtueller Morgenkreis, digitale Botschaften über Mail und Dropbox

Auf Grund des Coronavirus´ und den daraus entstandenen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben, ist unser Kindergarten nun schon seit einiger Zeit für den Regelbetrieb geschlossen. Seit dem 30.03.2020 haben wir Kinder in der Notbetreuung. Einige Kinder sind immer daheim und das bedeutet, dass sie ihre Bezugspersonen und Freunde für eine längere Zeit nicht sehen werden. Wir haben uns überlegt, wie wir mit den Familien, und vor allem den Kindern, in Kontakt bleiben können.
Angefangen haben wir damit, mit den Eltern per Mail zu kommunizieren. Die Eltern haben nicht nur Infos von uns zur aktuellen Lage erhalten, sondern auch Spiel- und Beschäftigungsanregungen für die Kinder. Zu Ostern haben wir Mandalas, Gedichte und Kurzgeschichten verschickt.
In der Woche vor Ostern hatten wir dann die Idee, wir könnten uns filmen, wie wir ein Bilderbuch vorlesen und das den Kindern über Dropbox zukommen lassen. Seitdem füllt sich die Dropbox immer mehr. Wir haben bereits 11 Videos produziert und hochgeladen. Es sind nicht nur Bilderbuchvideos, sondern auch Bastelanleitungen und eine Backanleitung. Die Resonanz der Kinder und Eltern war sehr positiv.
Virtuelle Kontaktmomente helfen dabei, die Lücke zu schließen und die Beziehungen zwischen pädagogischen Fachkräften und den Kindern, sowie zwischen den Kindern untereinander, aufrecht zu halten.
Bestenfalls werden durch die kurzen, digitalen Sequenzen die im Homeoffice arbeitenden Familien entlastet, da die Kontaktmomente weitestgehend selbstständig von den Kindern wahrgenommen werden.
Wir haben die Kinder per Mail aufgefordert, einen Regenbogen zu malen und uns ein Foto von sich mit dem Regenbogen zuzuschicken. Das Foto werden wir für eine Portfolio Seite verwenden. Auch wir im Kindergarten haben mehrere Regenbögen gestaltet. Ein weiterer Arbeitsauftrag für die Kinder war, sie sollten ein Bild zeichnen und uns zukommen lassen. Die Bilder hängen jetzt am Zaun und es kommen auch immer noch mehr Bilder dazu. Schaffen wir es noch, dass der ganze Zaun voll wird?
Die Werke der Kinder werden wir in ihre Portfolios integrieren.
Seit ca. 2 Wochen bieten wir virtuelle Morgenkreise an. Derzeit machen wir einmal die Woche einen Morgenkreis. Wir möchten das aber schon bald ändern und die Morgenkreise täglich anbieten. Die Kinder können, wenn sie Lust haben, teilnehmen. Unser Grundgedanke ist es, den Kindern etwas mehr Halt in diesen Krisenzeiten zu bieten und die Bindung zu ihren Erziehern/Erzieherinnen und den Kita-Freunden aufrechtzuerhalten – wenigstens virtuell. Das Ganze war für uns auch ein großes Experiment, keiner aus dem Team hatte bisher Erfahrungen mit virtuellen Morgenkreisen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielseitig und können denen der konventionellen Morgenkreise ähneln. Alle Kinder werden begrüßt, ein Lied wird gesungen und/oder ein Fingerspiel wird gemacht. Wir gehen mit den Kindern durch, wie das Wetter gerade ist, welchen Wochentag wir haben, welchen Monat usw. Jeder darf erzählen, wie es ihm geht. Es wird gesungen, Fingerspiele gemacht, der Wochentag erklärt usw. Der Ablauf ist ganz ähnlich dem normalen Morgenkreis. Danach dürfen alle Kinder ihr Mikro anmachen und sie können sich mit der Erzieherin austauschen und auch mit den anderen Kindern. Die Dauer des Morgenkreises liegt bei ca. 15 Minuten. Für die Umsetzung haben wir uns für das Programm „Zoom“ entschieden.
Zweimal in der Woche bieten wir auch eine virtuelle Vorschule an. Hier sind die Vorschulkinder ganz unter sich. Uns ist es wichtig, dass die Vorschulkinder trotz der Umstände, weiter ein Vorschulprogramm haben. Für das Vorschulprogramm planen wir immer 40 Minuten ein.
Die technische Umsetzung ist gut zu bewältigen. Jede Gruppe verwendet Ihr Gruppenlaptop mit „Zoom“. Die Kinder werden von uns über die Mailadresse der Eltern direkt zur Konferenz eingeladen.